Also wir wohnen jetzt wieder in einem Hostel und sind aus Fitzroy weggezogen. Und es war eine gute Entscheidung.
Kevin hatte eine ganze Woche einen sehr anstrengenden Bauarbeiterjob. Er arbeitet bei einer „Rubbish-Removal“ Firma (Wände einschlagen, Ziegel entfernen, Metall/Aluminium/Plastik/Holz trennen). Er kam immer total schmutzig (wo ich mich immer halb tot gelacht habe) und völlig fertig nach Hause. Ich durfte am Dienstag (eine Woche später) mithelfen, aber wie so oft, habe ich in Australien immer ziemlich viel Glück mit meinen Jobs (bis jetzt). Wir mussten nur ein paar Ziegel auf einen Laster packen und Nägel aus Aluminium entfernen (das kann ganz schön frustrierend sein, wenn man das noch nie gemacht hat), da man für „reine“ Rohstoffe mehr Geld bekommt. Zusätzlich waren wir dann nach 4 Stunden fertig.
Ich hatte auch ein paar kleinere Arbeiten gehabt. Auto waschen, Weeding (Jäten – Pflanzen aus der Erde rupfen :D) und Housekeeping. Ich habe ziemlich lange mit dem Auto gebraucht, aber jetzt weiß ich, dass man die Putzutensilien richtig durchsuchen sollte, um das richtige Werkzeug zu finden und ich die Reifen nicht vergessen sollte. 😉
Ich treibe weiterhin mit der Healthy Lifestyle Lounge Gruppe Sport, wo es morgens kostenlos Training gibt. Sehr viele nette Menschen und für mich die Chance (während der Zeit in Fitzroy) zu kommunizieren. Seit Neuestem bieten sie auch Zumba an. Als ich sagte, dass ich die Zumba-Lizenz habe, hat die Trainerin mich gleich gefragt, ob ich nicht eine Stunde vertreten könnte. Und ich habe die Möglichkeit ergriffen. Ich war soooo aufgeregt und habe viel geübt und es hatte sich gelohnt. Es waren einzigartige lustige 45 Minuten mit Musik, Tanz und Bewegung.
Am Freitag hatte ich dann gleich 2 Jobs. Ich habe Pflanzenbeete mit einer Bewässerungsanlage bestückt. Das war sehr entspannt, da man mein Kollege nicht gerade der Produktivste ist, aber somit kann ich mich an körperliche Gartenarbeit gewöhnen, ohne dass ich unter Druck stehe. Auch haben wir eine ganze Stunde Pause gemacht (die hier öfters sogar bezahlt werden, nur bei Kevin nicht) und noch eine Stunde früher Schluss gemacht, sodass ich für 6 Stunden Arbeit ein 8 Stunden Lohn bekomme. Ich mache ab morgen damit weiter und kann mit einem entspannten Australier (der zwar sehr nett ist, den ich aber kaum verstehe) in der Sonne arbeiten. Juhu letzten Freitag hatte ich dann zusätzlich noch eine Probearbeit als Gläsereinsammler in einer sehr beschäftigten Bar. Das war ziemlich anstrengend, aber ich habe mich ganz gut durchgeschlagen, obwohl dann meine Kräfte danach vollends erschöpft waren. Sie fanden mich gut und geben mir eine weitere Probearbeit und wollen mich dann fest einstellen. Leider passt das nicht mit unseren Plänen mit Sydney überein…
Da Kevin und ich nun umgezogen sind und die Reiseflyer direkt vor unserer Nase hangen, haben wir spontan entschieden am Sonntag die Great Ocean Road zu besuchen. Wir hatten einen sehr amüsanten Reiseführer, der alles für uns sein wollte, sofern wir denn was „brauchten“ (Freund(in), Oma/Opa, Verlobter, Schwester usw. XD). Aber es gab noch viel mehr kennen zu lernen, als nur unseren liebenswürdigen Reiseführer (z. B. lustige Sprüche an der Wand.
Für Geschichtsinteressierte: Die Great Ocean Road wurde von 1919 (nach dem 1. Weltkrieg) von den zurückkehrenden Soldaten per Hand!!! (Spitzhacke, Schaufel, Schubkarre, etc.) über 13 Jahre lange gebaut, als Andenken an die gefallenen Soldaten. Mit 243 km ist die Great Ocean Road das größte Kriegsdenkmal der Welt. Ziel des Bauleiters war es eine Verbindung zwischen den Städten zu schaffen die kürzer und einfach war).
Der erste Stopp (nach sehr schönen Aussichten) waren das „Memorial Arch“, das als eine Gedenkstätte bis heute noch steht (Es gab vorher schon 2 oder 3 andere die abgebrannt oder mit Absicht zerstört wurden).
Der nächste Stopp war dann um Koalas in der Wildnis zu sehen. Kurz davor haben wir aber sehr viele bunte Vögel gesehen, die man auch füttern konnte. (Fotos sind ausschlaggebend genug).
Der nächste Stopp war dann um Koalas in der Wildnis zu sehen. Kurz davor haben wir aber sehr viele bunte Vögel gesehen, die man auch füttern konnte. (Fotos sind ausschlaggebend genug).
Für Koala interessierte: Koalas schlafen ca. 18 Stunden am Tag, da sie sich nur von Eukalyptus ernähren, welches ihnen mit dem nötigem Wasser versorgt, aber nicht genug Energie gibt um länger wach zu bleiben (und Nein, sie werden davon nicht High). Zusätzlich sind sie Einzelgänger und meistens beherbergt ein Baum nur ein Koala.
Wir hatten einen Koala gesichtet, den unser fantastischer Reiseführer mit Knacken von Ästen dazu gebracht hat uns anzugucken. J Des Weiteren haben sie ein ziemlich kleines Gehirn, können springen, extrem schnell klettern und sollten aber nicht an andere Orte verfrachtet werden, da sie nur bestimmte Sorten von Eukalyptus essen können und sonst verhungern würden.
Als nächstes kam der Regenwald. Es ist nicht so, wie viele Menschen denken, dass es dort immer feucht, nass und warm ist (das sind tropische Regenwälder). Wir waren in einem kalten trockenen Regenwald, der trotzdem sehr phantastisch anzusehen war, wie auf den gut gelungenen Bildern gut erkennen kann. Manche gefallenen Bäume waren so groß, dass man in die holen Stämme hätte reinlaufen können (wenn man sich getraut hätte ;)).
Für die Pflanzeninteressierten: Junge Bäume sind dort 50 bis 60 Jahre alt. Es gibt 2 Hauptschichten die zwei unterschiedliche Baumarten bieten. Als erstes die Australian Mountain Ashes (Eine Art von Eukalyptusbäumen). Diese sind sehr groß, schmal, trocken und können über 200 Jahre alt werden. Sie wachsen pro Jahr 2 Zentimeter in die Breite. Für die Messung umarmt man den Baum und auf der Brusthöhe wird dann der Umfang gemessen. Einer dieser Bäume stand im Melba Gully Park. Er wurde der „Big Tree“ genannt, wurde 60 m hoch und fiel im Jahr 2009. Somit wird er nun zu Nähstoffen für andere Bäume. Die weitere weit verbreitet Baumsorte in diesem Wald waren die Soft Fern Trees. Nicht sehr groß, dafür große ausladende Blätter und ein interessanter Anblick. Sie wachsen 1-2 Inches (ca. 3,5-5cm) in die Höhe. Zuerst wachsen die langen grünen Blätterfarne in die Höhe. Nach einiger Zeit knicken diese Blätter nach unten, werden braun und bilden einen runden Kranz um den Stamm. Mit der Zeit fallen sie ganz ab und bieten Nährstoffe für die neuen Blätter, die aus der Spitze des Baumes herauswachsen. Sie sehen aus wie eine Sanduhr. XD
Weiter ging es an der Küste entlang, die auch als Port Campbell National Park bezeichnet wird. Hier findet man die berühmten 12 Apostel. Es sind inzwischen nur noch 8 Apostel, da die Erosion unaufhörlich weiterformt. Vielleicht sind es bald weniger oder auch mehr.
Für Gesteinsinteressierte: Das Gebiet besteht hauptsächlich aus veraltetem Kalkgestein. Alle 14 Sekunden schwappt eine Welle gegen die unteren Gesteinsschichten. Dadxurch wird das weiche Gestein Jahr pro Jahr weiter abgetragen. Löcher entstehen und Wasser bildet eine immer kleinere Auflagefläche für die höheren Gesteinsberge. Irgendwann fallen diese Berge bzw. Verbindungen zum Festland und die „limestone stacks“ (meine Übersetzung: Kalksteinberge im Wasser) entstehen. Das waren die 12 Apostel.
Es waren atemberaubende Aussichten, viel Sonne und wunderbare Gelegenheiten für weitere Fotos. Es gab Zeiten, da saß ich einfach mit ausgestreckten Beinen im Strand und habe die Buchten, Höhlen und den Strand angestarrt und wollte nicht mehr weg.
Nun ist Montag und wir sitzen in unserem neuen Hostel. Der Platz in den Zimmern und die Hygiene in den Frauenbädern lässt ein bisschen zu wünschen übrig, aber die Betten sind weich und gemütlich. Wir werden ab Samstag ins Warenhaus ziehen und dort ein paar Tage bleiben. Weiter gibt es keinen Plan. Wir lassen es auf uns zukommen.
Woooah, das sieht unheimlich toll aus – da bekommt man Lust auf Urlaub 🙂
Viel Spaß euch weiterhin dort und viel, viel Glück 🙂
Wir haben euch lieb
Liebe Grüße von zu Hause 🙂